Skifreizeit in Rettenberg im Allgäu (Januar 2013)

Unsere Skifahrt nach Rettenberg ins Allgäu vom 20. –25. Januar 2013

Gemeinsam mit der Schule an der Karlstraße aus Delmenhorst fuhren wir das erste Mal mit 7 Schülern und Schülerinnen und 2 Betreuern der Schule Borchersweg zu einer Skifahrt nach Rettenberg ins Allgäu.

Alle waren sehr gespannt, was uns diese Woche wohl so alles bescheren würde. Mit unserem Schulbus ging es am Sonntag Morgen um 9.00 Uhr an der Schule Borchersweg los. Ein langer Weg erwartete uns, ca 800 km mussten gefahren werden, um in „richtige“ Berge zu kommen. Aber auch diese lange Strecke nahm einmal ein Ende und gegen 19.00 Uhr erreichten wir unser Haus in dem kleinen Dorf Acker, einem Ortsteil von Rettenberg mit bestimmt 5  Bauernhöfen. Überall lag Schnee, das Haus wirkte sehr gemütlich und wir freuten uns, endlich da zu sein.

Nach Zimmerverteilung, Koffer auspacken und Abendessen lernten wir die andere Gruppe kennen und wollten dann nur noch schnell ins Bett.

1.      Skitag

Um 9.30 Uhr ging es los, voll böser Erwartungen, denn die Berge sehen hier doch schon sehr hoch aus. Mit unseren Bussen fuhren wir nach Oberjoch. Und da wartete das Kinderparadies auf uns, Karussells, Laufbänder, Seilaufzugsanlagen und ein Funpark. Dazu Nebel, so dass wir Gott sei Dank nicht sehen konnten, wie hoch die Berge nun tatsächlich sind.

Alle Mann auf die Skier, wenn es denn man bloß so einfach wäre. Die blöden Dinger konnten oft nicht ganz so einfach an unseren Füßen festgemacht werden oder die Skier fuhren einfach weg, bevor Füße daran fest waren oder noch schlimmer: Wenn denn endlich die Füße an den Skiern festgemacht waren, fuhren die Skier einfach los. Wo war nur die Bremse??

Das gab es nur das Kommando: „Pizza“, soll heißen, Skispitzen zusammen und Knie nach innen und Druck auf die Knie! Wenn das denn klappt, dann bremst es auch! Und wenn man dann abwechselnd Pommes und Pizza fährt, dann klappt das auch.

Aber irgendwann hatte das auch der Letzte kapiert und so fuhren wir den ganzen Tag den Berg hoch (mit dem Schlepplift) und  wieder runter (auf den Skiern).

Abends waren wir völlig platt, aber dann gab es eine heiße Dusche gegen den Muskelkater und ein leckeres 4-Gänge-Menu.

Eine Pistensau wurde heute auch gewählt und zum Schluss gab es eine Disco.

Morgen geht´s naufi, und dann haben wir wieder jede Menge böser Erwartungen. Denn die Berge werden bestimmt auch morgen wieder so steil sein.

 

2.    Skitag

Schmerzen überall: Schmerzen in den Beinen, in der Schulter, an der Hüfte, im Hals, im Rücken ... Man glaubt ja gar nicht, wie viele Körperteile man so hat. Aber wir sind ja schließlich hier, um Ski fahren zu lernen, da muss man eben die Schmerzen ignorieren. Eigentlich sind sie ja auch gar nicht da, wenn man denn endlich seine Skischuhe wieder angezogen hat und auf den Beinen steht. Aufi geht´s, der Berg ruft!

Dann aber gleich der nächste Schock, der Berg heute war ja glatt noch höher als der von gestern! Da kommen wir doch nie hoch und erst recht nicht wieder runter! Aber nach unserer Aufwärmgymnastik und Üben mit dem Bügellift haben wir uns tapfer nach oben schleppen lassen. Auch wenn nicht alle oben angekommen sind, weil sie unterwegs aus dem Lift gefallen sind. Besonders schön konnte man sehen, wie Jale und Herr Siemer aus dem Lift fielen und sich dann stundenlang durch den Tiefschnee wieder nach unten kämpften. Schweißgebadet kamen sie unten wieder an. Aber sie wollten mehr und schon ging es wieder aufwärts. Diesmal klappte es auch bis ganz oben.

Und dann in wunderschönen Kurven wieder runter – Pizza und Pommes wie gehabt. Die Delmenhorster haben uns super Skiunterricht gegeben und dann gab es auch tolle Kurven und rasante Abfahrten. Wir konnten gar nicht genug kriegen und sind gefahren bis der Lift Feierabend gemacht hat.

Abends haben wir dann noch eine Schneenachtwanderung gemacht, das war ziemlich anstrengend durch den tiefen Schnee, vorbei am Wasserfall und an einem kleinen Bach. Jetzt sind wir platt und haben Schmerzen: Mirco in den Waden, Jale im Rücken und in den Armen, Leona in den Schulterblättern, Pierre im Magen und Niklas im Schlafanzug. Mal sehen, was uns morgen so erwartet.

 

3.    Skitag

 Ein Blick aus dem Fenster am frühen Morgen sagt alles: Sonne und blauer Himmel, das kann nur ein schöner Tag werden. Nach dem super Frühstück geht es wieder zum Sonnenhang, der diesmal auch wirklich in der Sonne liegt. Und diesmal sieht der Berg auch gar nicht mehr so hoch und Furcht erregend aus. Der Schnee glitzert wie mit Diamanten bestückt, die Piste ist frisch gewalzt, wir machen unsere Morgengymnastik und schon geht es locker lässig mit dem Ankerlift den Berg hoch. Wir sind eine Skischule mit 9 Kindern, wir üben Slalom fahren und um die Kurve springen, wir bauen mit Hütchen einen Parcours und fahren beim 3. Mal Tempo auf Zeit.  Frau Buchholz sagt, diese Gruppe ist die beste Gruppe, die sie je hatte! Und das meint sie wirklich ernst.

Um 14.00 Uhr haben wir dann aber genug von den Skiern und fahren los zum Rodelberg. Unterwegs kaufen wir ein paar graue Müllsäcke, weil wir keine „richtigen“ Schlitten haben. Das macht richtig Spaß, auf den Müllsack legen, die Beine in die Luft und los geht´s. Wir machen einen Weitrutschwettkampf zwischen Borchersweg und Karlstraße und müssen sagen: Die Karlstraße kann weiter rutschen. Dann wird Frau Frangen mit Schnee beworfen, dass sie ganz weiße Haare hat, alle rollen im Schnee.

Und dann war dieser schöne Tag leider auch zu Ende. Kaum in der Hütte angekommen, brach das Chaos aus. Einer nach dem anderen hatte auf einmal Bauchschmerzen, manche brauchten ganz schnell eine Toilette, keiner hatte Hunger, obwohl es Pommes zu essen gab. Das war schon wirklich ernst, wenn keiner Pommes essen mochte.

Weil alle so schlapp waren, haben wir dann einen ganz entspannten Videoabend gemacht und Simpsons: „Der Film“ geguckt.

Hoffen wir mal, dass morgen alle wieder fit sind und die Bauchschmerzen verschwunden sind.

 
4.
  Skitag

Das war wohl nix mit dem Verschwinden der Bauchschmerzen! Niemand will aufstehen, niemand kann aufstehen, die Hälfte der Betreuer ist krank, die Hälfte der Kinder spuckt. Alle dürfen so lange schlafen, bis sie aufstehen. Es ist eigentlich ganz gemütlich, wenn man selber nicht so krank ist.

So nach und nach finden sich dann aber doch viele Schüler und auch einige Betreuer am Frühstückstisch ein. Und dann wird auch klar, dass es an diesem Tag 2 Gruppen gibt: eine bleibt zu Hause und pflegt sich gesund und die andere fährt in ein neues Skigebiet. Es sind dann doch 14 Skiläufer, die noch fit sind.

Wir fahren hoch in die Berge zu einem Skigebiet mit einem Sessellift. Zuerst müssen wir noch einmal auf einem flachen Hang üben, ob wir noch alles können, vor allem das Bremsen und das Bogen fahren. Dann aber geht es schnell auf einen steileren Hang, um das Können zu überprüfen. Da müssen wir aber noch mehrmals hoch, bis alle sicher sind, dass sie auch im steileren Gelände Bögen fahren können und bremsen können. Aber auch das klappt dann!

Zur Belohnung fahren wir mit dem Sessellift ganz hoch. Das ist für viele ein echtes Abenteuer. Der Sessellift schwebt hoch über dem Schnee, er schaukelt  und viele schauen besser nicht nach unten, weil es sooo tief ist und die Höhenangst kommt. Aber alle kommen heil oben an, die Aussicht ist super, der Berg ist sehr hoch und unser Ziel liegt ganz tief im Tal. Da kommen wir doch nie runter!

Zu allem Überfluss versteckt sich die Sonne in einer dichten Nebelwand, wir können kaum was sehen, eben nur, dass es ziemlich steil ist. Gut, dass wir vorher geübt haben, jetzt ist alles gefordert. Manche trauen aber ihrem Können nicht und rutschen lieber auf dem Hosenboden ein Stück. Aber dann wird es flacher,auch der Nebel verzieht sich und nun können wir schön, alle der Reihe nach, hinter unserem Skilehrer Axel her unsere Bögen fahren. Es ist doch gar nicht so schwer, wenn man seine Angst erst einmal überwunden hat. Als das Ziel erreicht ist, ist schnell klar, da müssen wir ein zweites Mal hoch!

Am Ende des Tages sind wir alle stolz, diese Abfahrt geschafft zu haben. Zur Belohnung gibt es noch einen heißen Kakao in der Skihütte am Lift.

Tja, und das war´s dann mit dem Skilaufen. Alle sind zufrieden, alle Knochen sind heil geblieben, nur ein Paar Ski ist kaputt, aber wir sind uns einig: Skilaufen macht super viel Spaß! Schade, dass sie Tage schon vorbei sind! Aber ganz ehrlich, es ist auch gut, dass wir uns jetzt von diesen sportliche Herausforderungen erholen können. Aber dann könnten wir sofort weitermachen!  

In unserem Haus erwarten uns schon die Kranken, die inzwischen schon wieder erholter aussehen. Am Abend heißt es Koffer packen. Und dann gibt es noch eine nette große Runde mit Urkunden für die schnellen Slalomabfahrten.

 

Am nächsten Tag schneit es, wir müssen trotzdem los, den ganzen weiten Weg vom Allgäu bis nach Oldenburg. Aber alle sind müde und so schlimm ist es nicht, im Auto zu sitzen, zu dösen und die Muskeln auszuruhen.

Wir würden gerne noch mal wieder kommen ins Allgäu, es war eine tolle Skifahrt!

 

Jale, Leona, Florian, Pierre, Niklas, Nicole, Mirco, Frau Frangen, Herr Siemer

M. Frangen